Wasserstoff (H2) ist eine unverzichtbare Schlüsseltechnologie bei der Realisierung der erforderlichen Energiewende. H2 ist maßgebend für eine dekarbonisierte Energieversorgung, eine gesteigerte Versorgungssicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich. Eine gut ausgebaute und zukunftsfitte Infrastruktur ist die Grundvoraussetzung, um grünen Wasserstoff künftig effizient und kosteneffektiv bereitstellen zu können. Hierfür braucht es einen stabilen rechtlichen Rahmen und Klarheit darüber, wie der Hochlauf der heimischen Wasserstoffwirtschaft gelingen kann. Andernfalls werden trotz jüngst angestoßener Projekte und Initiativen bereits politisch verankerte Ziele verfehlt. Die Energie Steiermark schlägt zusätzlich zu den bereits erfolgten Bemühungen drei zielgerichtete Maßnahmenbündel für den H2-Hochlauf vor.
Die österreichischen Energieszenarien sehen bis 2040 einen jährlichen Bedarf an Wasserstoff von 29 - 48 TWh vor, was einer Menge von 0,9 - 1,6 Mtoentspricht. Die Aufbringung dieses Bedarfes wird einerseits durch regionale On-Site Elektrolyseanlagen aber vor allem durch H2-Importe über Pipelines erfolgen. In der überwiegenden Anzahl von Szenarien wird von einem Importanteil von rund 80 % ausgegangen.
Bis 2030 weist die vom Bund erstellte Wasserstoffstrategie für Österreich für On-Site Elektrolyseanlagen eine installierte Kapazität von 1 GW el mit einer Produktionsmenge von bis zu 4 TWh bzw. 0,12 Mto aus. Damit sollten rund 80 % des derzeit konventionell erzeugten Wasserstoffes (grauer Wasserstoff aus Erdgas) durch grünen Wasserstoff ersetzt werden.
Bis 2030 ist für den Import, die Verteilung und Speicherung von Wasserstoff auch der Aufbau eines funktionierenden, nationalen Wasserstoffnetzes notwendig. Der integrierte Österreichische Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) hat hierfür auch ein entsprechendes Netz aus 1.400 km bestehenden Gasleitungen und 300 km neu zu errichtenden Leitungen skizziert. Dieses Startnetz soll einerseits den Import und den Transit, andererseits vor allem die Versorgung der österreichischen Industrie mit grünem Wasserstoff ermöglichen.
Die größte Hürde für einen erfolgreichen H2-Hochlauf in Österreich ist derzeit der fehlende praxistaugliche Rechtsrahmen, welcher Planungs- und Investitionssicherheit ermöglichen würde. Zudem bedarf es substantieller staatlicher Investitions – und Betriebskostenförderungen, um die zu Beginn noch sehr hohen Differenzen beim Energiepreis im Ausmaß von rund 200 - 250 €/MWh (Marktbericht 2023, Servicestelle für Erneuerbare Gase) auszugleichen.
Drei Maßnahmenbündel für den Hochlauf der rot-weiß-roten Wasserstoffwirtschaft:
Alle Details finden Sie im Positionspapier der Energie Steiermark, das Ihnen zum Download bereitsteht.