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Energienetze Steiermark - ein Tochterunternehmen der Energie Steiermark - Groß-Investition in das Strom-Netz in der West- und Südweststeiermark

Fotocredit: Energienetze Steiermark/honorarfrei, v.l.n.r., Michael Ranegger (Energienetze Steiermark) und Vorstandsdirektor Martin Graf (Energie Steiermark)

Boom bei Sonnenenergie: Massive Aufrüstung von Trafos und Leitungen für 50.000 (!) neue PV-Anlagen

 

 

  • Noch im heurigen Jahr werden über 100 Einzel-Projekte in der Region umgesetzt. Bis 2027 sind es bis zu 750.

  • Invest-Volumen: 450 Millionen Euro bis 2030

 

(Graz/Deutschlandsberg, 11.07.2023) „Es ist ein historischer Rekord: Noch nie zuvor in der über 100-jährigen Geschichte der Stromerzeugung wurden so viele Photovoltaik-Anlagen errichtet, wie in den letzten Monaten. Der Krieg in der Ukraine und ein deutlich gestiegenes Nachhaltigkeits-Bewusstsein haben zu einem explosionsartigen Anstieg der Nachfrage bei Sonnenstrom geführt“, bringt Vorstandsdirektor Martin Graf von der Energie Steiermark die aktuelle Lage auf den Punkt.

Allein im letzten Jahr wurden landesweit rund 7000 (!) neue PV-Anlagen von den Energienetzen Steiermark in Betrieb genommen. Mehr als drei Mal so viel wie in den Jahren zuvor. Sie speisen eine Leistung von rund 110 Megawatt ein, „das entspricht etwa 6 mittleren Murkraftwerken“, so Graf. In Summe sind landesweit bereits rund 40.000 Anlagen mit 550 Megawatt in Betrieb – die Steiermark ist damit gemeinsam mit Niederösterreich und Oberösterreich an der Spitze der Sonnenstrom-Bundesländer und steuert bundesweit mehr als 20 Prozent des Photovoltaik-Volumens bei.

„Unser Ziel ist es, die aktuellen Kollektoren-Flächen im Bundesland bis 2030 zu vervierfachen, um die Klimaziele zu erreichen“, so Graf, „dafür haben wir mit dem Sachprogramm Photovoltaik einen hervorragenden Rückenwind der Landesregierung und werden als Unternehmen in die Errichtung neuer Erzeugungs-Anlagen über 300 Millionen Euro investieren“.

Entscheidend ist die Aufrüstung des rund 30.000 Kilometer langen Stromnetzes, „um mit dem Boom beim Sonnenstrom- und Windkraft-Ausbau auch tatsächlich Schritt halten zu können. Wer JA sagt zu Ökostrom, muss auch JA sagen zum Netzausbau“, unterstreicht Graf, „der Gegenverkehr in den Leitungen erfordert eine rasche Steigerung der Kapazitäten bei Trafos und Leitungen“.

Für diese Maßnahmen sind in den kommenden Jahren in Summe über 1,5 Milliarden Euro budgetiert.

Ein besonderer Fokus gilt dabei der West- und Südweststeiermark: Bis 2030 sollen in diesen Regionen über 200 Megawatt zusätzliche Einspeisung von Sonnenstrom möglich sein. Das entspricht über 20 % jener Leistung, die durchschnittlich an einem Tag in der ganzen Steiermark benötigt wird. Rechnerisch können mit dieser Verstärkung über 50.000 neue private PV-Anlagen grünen Strom ins Netz einspeisen. Rund 18 % der im Sachprogramm Photovoltaik (SAPRO PV) als Vorrangzonen ausgewiesenen Flächen entfallen auf die Region West- und Südweststeiermark. Das sind rund 140 ha – also über 180 Fußballfelder. Dazu kommt: In dieser Region sind auch die wesentlichen Schwerpunkte für den Bereich der Windkraft geplant: So z.B. mit Projekten auf der Freiländeralm, oder der Soboth.

„Die Herausforderungen sind enorm. Das betrifft die Ertüchtigung der Leitungstrassen, als auch die Maßnahmen zur Verstärkung bereits bestehender Anlagen und Leitungen, um einerseits dem PV-Ansturm gerecht zu werden, als auch die Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, stellt Graf klar. Bereits im Vorjahr wurden in der Region 127 Einzel-Projekte umgesetzt, die einer Aufrüstung des Netzes dienen. „Aber wir brauchen noch mehr Dynamik und Geschwindigkeit bei diesen Investitionen“.

Bereits im ersten Quartal 2023 wurden von den Energienetzen Steiermark in der West- und Südweststeiermark mehr als 20 Projekte umgesetzt, über 100 werden noch im heurigen Jahr folgen! Bis 2027 sollen es bis zu 750 (!) nur in diesem Gebiet sein.

In Summe wird das Investitionsvolumen in der Region West- und Südweststeiermark bis 2030 über 450 Millionen Euro betragen. Und das sind die sechs aufsehenerregendsten Investitionen:

 

1: UW Modriach

Bei dem im Jahr 1965 errichteten UW St. Martin wäre aufgrund des fortgeschrittenen Alters eine umfassende Anlagenerneuerung erforderlich, welche an dessen Standort nicht umsetzbar ist. Dadurch ist ein Neubau am neuen Standort in Modriach inklusive Einbindung ins 110 kV Netz mittels Freileitungsneubau erforderlich. Weiters ist dadurch die Einbindung des geplanten Windparks Freiländeralm II der Energie Steiermark möglich. Durch die Errichtung kann eine zusätzliche Einspeiseleistung in der Höhe von rund 180 MW in das Übertragungsnetz integriert werden. Mit einem Investitionsvolumen von 11 Millionen Euro wird das Projekt in den Jahren 2023/24 umgesetzt.

 

2: 20-kV Gschnaidt Eckhumpel

Die beiden 20-kV Freileitungen Stiwoll/Wolfschuster - Södingberg/Krones und SST Södingberg/Nord - Gschnaidt/Eckhumpl sind zustandsbedingt zu erneuern. Im Zuge der Erneuerung werden auch die Trafostationen Södingberg/Zentring, Gschnaidt/Baumgartbauer, Gschnaidt/Eckhumpl, Stiwoll Wolfschuster und Södingberg Krones jeweils durch Kompaktstationen ersetzt.  Weiters kann eine zusätzliche Einspeiseleistung in der Höhe von rund 2 MW in das Verteilernetz integriert werden. Mit einem Investitionsvolumen von 1,1 Millionen Euro wird das Projekt 2023 umgesetzt.

 

3: M2-123 Bereich Sulz

Zustandsbedingte Erneuerung des 20-kV Leitungsteilstück der M2-123 im Bereich Sulz. Zusätzlich wird die Maststation Unterlaufenegg/Mittersulzweg als Kabelkompaktstation erneuert, wodurch die Einspeisekapazität dieser Station verfünffacht wird. Umgesetzt wird das Projekt 2023, investiert werden 500.000 Euro.

 

4: LWL Steindorf Ort

Im Ortsbereich Steindorf erfolgt im Jahr 2023 ein Breitbandausbau durch die Energie Steiermark. Des Weiteren kommt es durch vermehrte PV-Anfragen zu Spannungsanhebungen, welche eine Ortsnetzverstärkung erfordern. Aus diesen Gründen erfolgt eine Ortsnetzverkabelung. Im Zuge dessen erfolgt eine Weiterführung der 20kV Leitung von der Trafostation Steindorf - Steindorf Ort. Die Einspeiseleistung im Ortsnetz kann dadurch um ca. 50% erhöht werden. Das Projekt wird in den Jahren 2023 umgesetzt, es werden 600.000 Euro investiert.

 

5: LWL-Ausbau Premstätten

Im Zuge des Breitbandausbaus in Premstätten werden die Niederspannungsfreileitungen in sechs Ortsnetzen: Oberpremstätten/Ort, Premstätten/Gemeinde, Oberpremstätten/Siedlung,Hautzendorf/Dorfstraße, Hautzendorf und Hautzendorf/Schuhfabrik, verkabelt. Damit kann die Einspeiseleistung um 50% erhöht werden. Die Investitionssumme beträgt 1,1 Millionen Euro, das Projekt wird 2023 umgesetzt.

 

6a: ON Sulzhof/Blasi

Die bestehende Niederspannungsfreileitung wird modernisiert und im Zuge dessen auf einer Länge von 3 km verkabelt. Damit kann die Einspeiseleistung um 50% erhöht werden. Der Umsetzungszeitraum des Projektes ist das Jahr 2023, es werden 300.000 Euro investiert.

 

6b: ON Sernau/Steinbach

Die bestehende Niederspannungsfreileitung wird modernisiert und wird auf einer Länge von 3 km verkabelt. Damit kann die Einspeiseleistung um 50% erhöht werden. Mit einem Investitionsvolumen von 305.000 Euro wird das Projekt 2023 umgesetzt.

Trafostationen werden in der gesamten Region laufend erneuert.

Die Projekte fördern zusätzlich auch die regionale Wertschöpfung: So bleiben durch die Umsetzung der Projekte rund 65 % der Ausgaben in der Region.

„Besonders in der West- und Südweststeiermark spüren wir eine starke Nachfrage nach PV-Ausbau.“, so Graf, „wir haben im letzten Jahr rund 10.500 Netzprüfungen in der Region verzeichnet, das ist über 20 (!) Mal so viel wie noch 2019. Und die aktuellen Zahlen legen nahe, dass es heuer im Vergleich zum Vorjahr zumindest zu einer Verdoppelung kommen wird: Immerhin gab es im ersten Quartal des heurigen Jahres mehr als 6.300 Netzeinspeisungs-Anfragen in der West- und Südweststeiermark“.

Für eine rasche Beurteilung Ihrer geplanten PV-Anlage reicht eine Abfrage über das Einspeiser-Portal auf der Homepage der Energienetze Steiermark (https://ole.e-netze.at/esp/). Eine Antwort gibt es innerhalb weniger Tage. „Weil wir im Gegensatz zu den meisten anderen Landesenergieunternehmen in Österreich den Prozess digitalisiert haben“. Übrigens: Zumindest jene Leistung, die ein Haushalt aus dem Netz bezieht, kann in jedem Fall eingespeist werden. Darüber hinaus gibt es laufend Informationsveranstaltungen in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Steiermark, um die Planungs- und Installationsunternehmen rund um die Umsetzung von PV-Anlagen zu unterstützen. „Unser Ziel ist es, die Bereitschaft der BewohnerInnen, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten, noch viel stärker als bisher zu nützen.“

Foto: (Fotocredit: Energienetze Steiermark/honorarfrei, v.l.n.r.) Michael Ranegger (Energienetze Steiermark) und Vorstandsdirektor Martin Graf (Energie Steiermark)

 

Rückfragehinweis:

Mag. (FH) Urs Harnik-Lauris
Leiter Kommunikation
Head of Corporate Communications
Energienetze Steiermark GmbH
Leonhardgürtel 10, A-8010 Graz
Tel.: +43-316-9000-5926
Mobil: +43-664-1801780
Mail: urs.harnik-lauris(at)e-steiermark.com
Homepage: www.e-netze.at

Zuletzt geändert am:18. Dezember 2023